Die Ertragsfähigkeit von Vereinsgewässern lässt sich über die Parameter Güteklasse bzw. Trophiestufe sowie über bestimmte Ökoparameter ermitteln. Besonders Fließgeschwindigkeit und Wassertemperatur, aber auch die Lage an Wälder oder Äckern und weiteren Parametern können für den artgerechten Besatz herangezogen werden. In der folgenden Tabelle sind die wichtigsten Ökoparameter aufgelistet. Sollten sich wie aufgerufen, Spenden zur Finanzierung dieser Seiten einfinden, können die Auswertungsfunktionen / Besatzvorschlägen wie unter DND-WaterBase beschrieben hier Online zur Verfügung gestellt werden.
Öko-Parameter für GewTyp Gewässer |   | Bezeichnung |
  | Text |
Gewässergrund steh&fließ Gewässer |   | Faulschlamm < 25% |
  | Während eine Faulschlammbildung in Salmonidengewässern eine Beeinträchtigung der Wasserqualität darstellt, ist diese bei Cyprinidengewässern eine Voraussetzung für gute Erträge. |
Gewässergrund steh&fließ Gewässer |   | Faulschlamm 25% - 60% |
  | Faulschlamm bildet sich in erster Linie aus verottende Wasserpflanzen und Laub. In Cyprinidengewässern bildet dies eine Nahrungsgrundlage. |
Gewässergrund steh&fließ Gewässer |   | Faulschlamm > 60% |
  | Faulschlamm in kleinen Bächen und Flüssen ist ein Anzeiger für eine mindere Wasserqualität. Der Verottungsprozeß entzieht dem Gewässer große Mengen an Sauerstoff. |
Gewässergrund steh&fließ Gewässer |   | z.T. sandig |
  | Sandiger Boden in Fließgewässern trägt mit zur Selbstreinigung bei. |
Gewässergrund steh&fließ Gewässer |   | überwiegend sandig |
  | In stehenden Gewässern spielt der Sand eine geringere Rolle, wenn davon nur kleinere Flächen bedeckt sind. Besteht der Gewässergrund jedoch in großen Flächen aus Sand, ist dies ein Zeichen für eine geringere Nahrungsproduktion. |
Gewässergrund steh&fließ Gewässer |   | kleine Steine, Kies |
  | Neben der Reinigungswirkung in Fließgewässern bilden kleine Steine und Kies auch Versteck- sowie Haltmöglichkeiten für Makroorganismen. |
Gewässergrund steh&fließ Gewässer |   | größere Steine/Geröll |
  | Größere Steine geben Unterstand und Schutz für die verschiedensten Fischarten, sie sind Nahrungsträger für z.B. Nasen und Barben, sowie in Fließgewässern dienen sie auch der Selbstreinigung des Gewässers. |
Gewässerufer/Böschung steh&fließ Gewässer |   | natürliche seichte Böschung |
  | Bei natürlichen Böschungen werden zusätzliche Nahrungspartikel in die Gewässer eingespült. Insbesondere seichte Böschungen werden oft durch Hochwasser überspült und bieten einigen Fischarten erst die Möglichkeit der Laichablage. (z.B.: Hecht) |
Gewässerufer/Böschung steh&fließ Gewässer |   | natürliche steile Böschung |
  | Bei natürlichen steilen Böschungen werden besonders viel zusätzliche Nahrungspartikel in die Gewässer eingespült. Oft sind solche Böschungen zum Teil unterspült und bieten damit einigen Fischarten Schutz und Unterstand. |
Gewässerufer/Böschung steh&fließ Gewässer |   | unterspülter Uferbereich |
  | Bei Salmoniden, in größeren Gewässern auch bei Welsen, sind unterspülte Ufer Unterstand und Schutz. Meißt bilden sich solche Unterspülungen im Wurzelwerk unter Bäumen und Sträuchern. |
Gewässerufer/Böschung steh&fließ Gewässer |   | befest. Böschung - Mauer |
  | Befestigte Böschungen, insbesondere Mauern, sind immer nachteilig für Gewässer. Mauern bieten weder Pflanzen halt, noch bieten sie den in diesen Gewässern heimischen Individien irgendwelche Vorteile. |
Gewässerufer/Böschung steh&fließ Gewässer |   | befest. Böschung - Gehölz |
  | Durch Gehölze (z.B.: Faschinen) lassen sich Gewässerufer, wenn es denn unbedingt sein muß, so gestallten das sie zum einen den geforderten Abrollschutz, als auch zum anderen den in den Gewässern lebenden Fischen einen zusätzlichen Schutz und Unterstand geben. Dies wird jedoch leider noch viel zu wenig bei der Erstellung solcher Eingriffe in die Natur berücksichtigt. |
Gewässerufer/Böschung steh&fließ Gewässer |   | befest. Böschung - Schüttung |
  | Schüttungen (im besten Falle noch aus groben Steinen) sind sehr beliebt als Begrenzung von Gewässern. Je nach größe der verwendeten Steine bieten diese für kleinere Fischarten zwar noch zusätzliche Deckung, jedoch ist der Verlust von Boden auf dem sich Wasserpflanzen und ein artenreiches Leben von Makroorganismen niederlassen könnten, kaum aufzuwiegen. |
Gewässerumgebung steh&fließ Gewässer |   | Nadelwald ( näher als 50m ) |
  | Nadelwald der bis nahe an das Ufer heranwächst, hat insbesondere durch einfallende und eingeschwemmte Nadeln einen sehr negativen Einfluß auf die Gewässerbiologie. Durch dichte und den langen Zersetzungszeiten der Nadeln werden Wasserpflanzen am Wuchs behindert oder gar ausgeschlossen, das Gewässer bietet weniger Nahrung und auch die Sauerstoffproduktion wird vermindert. |
Gewässerumgebung steh&fließ Gewässer |   | Laubwald ( näher als 50m ) |
  | Laubwald der bis nahe an das Ufer heranwächst, hat durch einfallende Blätter einen negativen Einfluß auf die Gewässerbiologie, weil sich durch die zersetzenden Blätter vermehrt Schlamm bildet und bei dem Zersetzungsprozeß dem Wasser Sauerstoff entzogen wird. |
Gewässerumgebung steh&fließ Gewässer |   | Ackerbau ( konventionell ) |
  | Durch düngen und spritzen der konventionell Landwirtschaftlich genutzten Flächen , kann das Gewässer welches in dessen nähe liegt, ganz erheblich belastet werden. |
Gewässerumgebung steh&fließ Gewässer |   | Ackerbau ( ökologisch ) |
  | Da im ökologischen Ackerbau weitestgehend auf zusätzlichen Dünger, Unkrautvernichter etc. verzichtet wird, kann davon ausgegangen werden das sich das Gewässer leicht verbessert. |
Gewässerumgebung steh&fließ Gewässer |   | Wiesen/Weiden |
  | Gewässer welche an Wiesen und Weiden liegen, werden aufgewertet. |
Gewässerumgebung steh&fließ Gewässer |   | Fabrikanlagen (o. Einleiter) |
  | Gewässer welche nahe an Fabriken liegen werden abgewertet. |
Gewässerumgebung steh&fließ Gewässer |   | Fabrikanlagen (m. Einleiter) |
  | Gewässer welche nahe an Fabriken liegen werden abgewertet. Insbesondere wenn Einleitungen der Fabrik(en) erfolgen, werden immer wieder Stoffe eingespült, die das Ökosystem belasten. |
Gewässerumgebung steh&fließ Gewässer |   | Viehzuchtbetrieb |
  | Gewässer welche nahe an Viehzuchtbetrieben liegen werden abgewertet. Ganz besonders sind stehende Gewässer gefärdet. |
Gewässerumgebung steh&fließ Gewässer |   | Gehöft |
  | Gewässer welche nahe an Gehöften liegen werden abgewertet. Ganz besonders sind stehende Gewässer gefärdet. |
Wassertemperatur/C. i. Sommer steh&fließ Gewässer |   | unter 15 °C |
  | Für Cypriniden ist dieser Temperaturbereich als Dauerzustand tödlich. Die Nahrungsaufnahme wird stark zurück genommen bis gänzlich eingestellt. An den Wachstumsringen der Schuppen ist dies mit den deutlich kleineren Feldern zu Zeiten der kalten Monate ( Winter ) abzulesen. |
Wassertemperatur/C. i. Sommer steh&fließ Gewässer |   | 15 °C bis 18 °C |
  | Als Dauertemperatur ist dieser Bereich für Cypriniden wenig geeignet. Die geringe Nahrungsaufnahme und Unruhezustände bieten Krankheiten eine große Angriffsfläche. Besonders deutlich zeigt dies auch der weit unter dem Durchschnitt liegende K-Faktor. |
Wassertemperatur/C. i. Sommer steh&fließ Gewässer |   | 19 °C bis 25 °C |
  | Als Dauertemperatur ist dieser Bereich in Cyprinidengewässern optimal. |
Wassertemperatur/C. i. Sommer steh&fließ Gewässer |   | 26 °C bis 29 °C |
  | Kritischer Temperaturbereich in Cyprinidengewässern. Unruhe, Streß und eine verminderte Nahrungsaufnahme bieten Krankheiten die nötigen Angriffspunkte. |
Wassertemperatur/C. i. Sommer steh&fließ Gewässer |   | über 29 °C |
  | Insbesondere durch das geringe Sauerstoffbindungsvermögen ist dieser Temperaturbereich auch schon bei kürzeren Zeitspannen für die meisten Cypriniden tödlich. |
Fließgeschwindigkeit fließ Gewässer |   | sehr schnell (Gebirgsbach) |
  | Bei dieser hohen Fließgeschwindigkeit hat das Gewässer eine sehr hohe Selbstreinigungskraft und der Sauerstoffgehalt liegt meist an der Sättigungsgrenze. |
Fließgeschwindigkeit fließ Gewässer |   | hoch |
  | Gewässer mit hoher Fließgeschwindigkeit sind meißt wesentlich kühler und können somit mehr Sauerstoff aufnehmen. Duch das ständige einspülen von neuem Sauerstoff liegt der Sauerstoffgehalt meist nahe der Sättigungsgrenze. |
Fließgeschwindigkeit fließ Gewässer |   | gering |
  | Gewässer mit geringer Fließgeschwindigkeit können sich, insbesondere in den warmen Sommermonaten, sehr leicht erwärmen und somit weniger Sauerstoff aufnehmen. Verunreinigungen werden nicht so schnell verdünnt, und beim Abbau von Verunreinigungen fällt der Sauerstoffgehalt leicht in den kritischen Bereich für Salmoniden. |
Fließgeschwindigkeit fließ Gewässer |   | sehr gering (Kanäle/Gräben) |
  | Gewässer mit sehr geringer Fließgeschwindigkeit können sich sehr leicht erwärmen und somit weniger Sauerstoff aufnehmen. Schon leichte Verunreinigungen können sich katastrophal auswirken, da beim Abbau der Sauerstoffgehalt rapide nach unten geht. |
Durchschnittliche Wassertiefe steh&fließ Gewässer |   | unter 0,35m |
  | Schnellfließende Gewässer mit einer geringen Wassertiefe sind meißt die optimalen Salmonidengewässer. Im gleichen Verhältnis wie die Fließgeschwindigkeit sinkt, sinkt auch die Qualität als Salmonidengewässer. |
Durchschnittliche Wassertiefe fließ Gewässer |   | 0,35m - 0,85m |
  | Werden Gewässer tiefer, so werden sie auch meißt ruhiger und nehmen nicht mehr soviel Sauerstoff auf. Die Sauerstoffsättigung nimmt insbesondere an der Sohle des Gewässers ab und der Grund wird zunehmend Schlammig. |
Durchschnittliche Wassertiefe fließ Gewässer |   | 0,85m - 2,50m |
  | Höhere Wassertemperaturen, geringere Sauerstoffsättigung und eine natürliche höhere Belastung mit organischen Stoffen sind die Eigenheiten von Gewässern bei diesen Wassertiefen. Ausnahmen bilden eigentlich nur Bäche im Hochgebirge. |
Durchschnittliche Wassertiefe fließ Gewässer |   | 2,50m - 4,00m |
  | Der Lebensraum dieser Gewässer gleicht eher dem größerer Seen. Cypriniden dominieren, während nur noch vereinzelt Salmoniden vorzufinden sind. |
Durchschnittliche Wassertiefe fließ Gewässer |   | über 4,00m |
  | Salmoniden sind in Gewässern dieser Tiefe nur noch als Gäste auf ihrer Wanderschaft (Anadrome-, Katadrome Wanderfische) anzutreffen. |
Durchschnittliche Wassertiefe steh Gewässer |   | unter 0,80m |
  | Gewässer dieser Tiefen, sind für die Winterung denkbar schlecht geeignet. Die Gefahr das diese Gewässer bis auf den Grund zufrieren ist zu groß. Allerdings sind diese Gewässer für die An- und Aufzucht sehr wohl geeignet, wenn Sie ausreichend mit Sauerstoff versorgt werden. Für Salmoniden und für die Zucht müssen diese Gewässer sich mindestens einmal am Tag erneuern. d.h. Der Zulauf von Frischwasser muß an einem Tag mindestens dem Volumen des Gewässers entsprechen. |
Durchschnittliche Wassertiefe steh Gewässer |   | 0,80m - 2,50m |
  | Je nach Pflanzenwuchs (Wasserpflanzen), Sauerstoffsättigung, Alter- und Lage des Gewässers ist dies die Tiefe, die den höchsten Ertrag zuläßt. Ist die durchschnittliche Temperatur niedrig genug, fühlen sich Salmoniden wohl, ist das Gewässer Sommerwarm, werden sich Cypriniden prächtig entwickeln. |
Durchschnittliche Wassertiefe steh Gewässer |   | 2,50m - 10,00m |
  | Je nach Trophierung kann es bereits zu Dunkelzonen am Grund kommen. d.h. das Sonnenlicht kann nicht mehr bis zum Grund gelangen und die dort vorhandenen Pflanzen mit dem notwendigen Licht zu versorgen, um ausreichend Sauerstoff zu produzieren. |
Durchschnittliche Wassertiefe steh Gewässer |   | 10,00m - 25,00m |
  | Für das Flachland schon besonders tief, für das Gebirge aber noch recht flach, scheidet hier recht deutlich die Produktivität. |
Durchschnittliche Wassertiefe steh Gewässer |   | über 25,00m |
  | Diese Tiefen sind für Gewässer in Gebirgen als normal zu bezeichnen. Im Flachland sind diese Wassertiefen meißt nur bei Baggerseen oder Talsperren anzutreffen. |
Wassertemperatur/S. i. Sommer steh&fließ Gewässer |   | bis 16 °C |
  | Als Dauertemperatur ist dieser Bereich in Salmonidengewässern optimal. |
Wassertemperatur/S. i. Sommer steh&fließ Gewässer |   | 16 °C bis 19 °C |
  | Dieser Temperaturbereich ist für Salmoniden gerade noch vertretbar. Insbesondere die empfindlichen Bachforellen zeigen jedoch schon erste Anzeichen von Unruhe. |
Wassertemperatur/S. i. Sommer steh&fließ Gewässer |   | 19 °C bis 22 °C |
  | Dieser Temperaturbereich ist für Salmoniden schon sehr Bedenklich. Bedingt durch die geringere Aufnahmefähigkeit von Sauerstoff des Wassers bei diesen Temperaturen, leiden die Salmoniden an Sauerstoffmangel. Die Unruhe die unter den Fischen auftritt, ist darauf zurück zuführen, das diese durch schnelle Schwimmbewegungen versuchen, grössere Mengen Wasser durch ihre Kiemen zu drücken um so mehr Sauerstoff aus dem Wasser zu filtern. |
Wassertemperatur/S. i. Sommer steh&fließ Gewässer |   | über 22 °C |
  | Bei diesen Wassertemperaturen kann das Wasser nicht mehr genug Sauerstoff binden, um Salmoniden noch ausreichend zu versorgen. |